Brandserie in Wilhelmshaven: Ermittlungsgruppe „Lux“ sucht mit Hochdruck nach den Verantwortlichen 🔥

Symbolfoto

Nach mehreren Bränden in Wilhelmshaven, darunter der tragische Vorfall in der Marktstraße, bei dem ein Kind ums Leben kam, läuft die Arbeit der Polizei auf Hochtouren.

Eine eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe mit dem Namen „Lux“ bündelt seitdem alle Kräfte zur Aufklärung der Brandserie.

64 Ermittlungsverfahren seit Mai – Spezialteam analysiert alle Fälle

Seit Mai 2025 wurden 64 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit Bränden eingeleitet. Die Ermittlungsgruppe „Lux“ prüft, ob es Zusammenhänge zwischen den Fällen gibt und wertet jeden einzelnen Brandort mit kriminaltechnischer Präzision aus. Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, Jörg Beensen, betont:

Zitat

„Auch wenn keine Polizei in Uniform zu sehen ist – wir sind im Einsatz. Verdeckte Maßnahmen gehören zur Strategie, um Täter ausfindig zu machen und neue Brände zu verhindern.“

Komplexe Spurensuche: Wenn Feuer die Beweise zerstört

Brandermittlungen gelten als eine der schwierigsten Aufgaben in der Kriminaltechnik. Häufig sind Tatorte stark zerstört, wichtige Spuren durch Flammen, Rauch oder Löschwasser kaum noch nutzbar. Die Analyse erfordert daher viel Fachwissen und kriminalistisches Gespür. Oft sind externe Sachverständige nötig, um technische Ursachen auszuschließen oder gezielte Brandstiftung nachzuweisen.

Mehrere Personen sind inzwischen in den Fokus der Ermittlungen geraten. Ob und in welchem Zusammenhang sie mit den Bränden stehen, wird aktuell geprüft.

Keine Einzeltäter-Theorie: Hinweise auf mehrere Brandverursacher

Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei nicht davon aus, dass eine einzelne Person für alle Brände verantwortlich ist. Die zeitlichen und örtlichen Unterschiede sowie die Spurenlage sprechen vielmehr für mehrere Täter.

Was bedeutet eigentlich „es wird von Brandstiftung ausgegangen“?

Immer wieder gibt es Fragen zur polizeilichen Formulierung. Die Aussage „es wird von Brandstiftung ausgegangen“ bedeutet, dass bestimmte Hinweise – etwa Brandbeschleuniger oder Aussagen von Zeugen – einen Anfangsverdacht begründen. Das heißt aber noch nicht, dass eine vorsätzliche Tat zweifelsfrei bewiesen ist. Auch technische Defekte können ähnliche Spuren hinterlassen. Deshalb wird jeder Brandfall einzeln bewertet.

Polizeipräsenz erhöht – offene und verdeckte Maßnahmen laufen

Die Polizei hat die Präsenz im Stadtgebiet deutlich verstärkt. Neben sichtbaren Einsatzkräften sind auch verdeckte Teams im Einsatz, um potenzielle Täter aufzuspüren und mögliche neue Brandstiftungen zu verhindern.

So kann jeder mithelfen 🔎

Die Polizei ruft dazu auf, aufmerksam zu sein und bereits mit kleinen Maßnahmen zur Sicherheit beizutragen:

  • Fahrzeuge in beleuchteten Bereichen parken
  • Mülltonnen, Holz & Co. nicht frei zugänglich abstellen
  • Bewegungsmelder und Außenbeleuchtung nutzen
  • Vorhandene Kameras regelmäßig auf Funktion prüfen
  • Verdächtige Beobachtungen sofort über 110 melden

Hinweise dringend gesucht

Jeder Hinweis zählt – selbst wenn er zunächst unwichtig erscheinen mag. Über das Hinweisportal der Polizei Niedersachsen können Informationen auch online weitergegeben werden:
👉 https://nds.hinweisportal.de/~portal/de/select

Die Ermittlungen dauern an – und jede Unterstützung aus der Bevölkerung kann entscheidend sein.



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