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Redaktion -
15. Juni 2025 um 10:45 - Empfohlen
Tatort digital rekonstruiert: Polizei vermisst Achternstraße in Oldenburg in 3D
Am Sonntag, den 15. Juni 2025, ist in der Oldenburger Innenstadt hochpräzise Technik im Einsatz: Spezialistenteams der Polizei vermessen die Achternstraße dreidimensional. Hintergrund ist ein tragischer Vorfall am 20. April 2025, bei dem ein 21-jähriger Oldenburger durch mehrere Schüsse eines Polizeibeamten ums Leben kam.
Laserscanner und Drohnen im Einsatz
Für das von der Staatsanwaltschaft beauftragte technische Gutachten greifen Kriminaltechniker der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen (ZPD) sowie des Landeskriminalamts (LKA) auf moderne 3-D-Laserscanner zurück. Unterstützt werden sie von Einsatzkräften der Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch.
Um ein vollständiges digitales Abbild der Tatörtlichkeit zu erstellen, kommen auch Drohnen zum Einsatz. Gesteuert werden diese von speziell ausgebildeten Kräften der Polizeiinspektion Cuxhaven.
Digitale Rekonstruktion soll Klarheit schaffen
Das Ziel: eine millimetergenaue 3D-Rekonstruktion der Achternstraße, wie sie zur Tatzeit aussah. Mit Hilfe dieser digitalen Darstellung sollen Positionen der eingesetzten Polizeibeamten sowie des 21-jährigen Verstorbenen zum Zeitpunkt der Schussabgabe möglichst exakt nachvollzogen werden. Grundlage bilden unter anderem bereits ausgewertete Video- und Audioaufnahmen aus der Umgebung – auch wenn diese nur begrenzt Aufschluss geben.
Achternstraße zeitweise gesperrt
Für die Dauer der mehrstündigen Maßnahme wurde die Achternstraße vollständig abgesperrt. Nur so konnte die empfindliche Messtechnik unter realitätsnahen Bedingungen eingesetzt werden, ohne durch Publikumsverkehr gestört zu werden.
Gedenkobjekte sensibel entfernt
Um ein möglichst authentisches Abbild der Örtlichkeit zur Ereignisnacht zu ermöglichen, mussten zuvor abgelegte Gedenkobjekte entfernt werden. Diese wurden vor Beginn der Vermessung von Mitarbeitenden der Stadt Oldenburg vorsichtig eingesammelt – in enger Abstimmung mit der Familie des Verstorbenen.
Weitere Ermittlungen laufen
Die Maßnahme ist Teil der weiterhin laufenden Ermittlungen zum tödlichen Einsatz in der Aprilnacht. Ergebnisse des technischen Gutachtens sollen zur Klärung des genauen Geschehens beitragen.