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Redaktion -
8. November 2025 um 11:45
Marode Huntebrücke sorgt für Chaos: Stadt Oldenburg fordert endlich Neubau der Eisenbahnbrücke!
Bei Sanierungsarbeiten wurde am 4. November ein Riss in einem tragenden Bauteil entdeckt – mit gravierenden Folgen: Ein Gleis musste komplett gesperrt werden, das zweite darf nur noch im Schneckentempo mit 20 km/h befahren werden. Die Bahn kündigte an, dass die Reparaturarbeiten voraussichtlich bis Anfang Dezember andauern werden.
Mehr als 100 Züge nutzen täglich das Bauwerk – darunter rund 90 Personenzüge und über 30 Güterzüge. Das sorgt aktuell für erhebliche Verspätungen und Zugausfälle im gesamten Nordwesten.
Krogmann übt scharfe Kritik: „Die Brücke ist ein unhaltbarer Zustand!“
Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann findet deutliche Worte:
„Die aktuelle Situation ist ein unhaltbarer Zustand – für Pendler, für die Wirtschaft und für die ganze Region Nordwest.“
Er sieht die Schuld klar in der überalterten Bausubstanz der rund 70 Jahre alten Klappbrücke. Flickwerk und kurzfristige Reparaturen seien keine Lösung mehr, so Krogmann. Stattdessen fordert er eine klare Entscheidung von der Deutschen Bahn und vom Bund: Der Neubau müsse jetzt endlich angegangen werden – ohne weitere Verzögerung.
Schulterschluss mit der Wirtschaft: IHK steht hinter der Stadt
Auch die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) macht sich gemeinsam mit der Stadt für einen Neubau stark. In einem kurzfristig anberaumten Gespräch mit der Deutschen Bahn wollen beide Seiten den Druck erhöhen.
Denn betroffen ist nicht nur der Personenverkehr: Auch die Hafenwirtschaft leidet massiv unter den Einschränkungen, da viele Güterverbindungen über die Huntebrücke laufen.
Neubauforderung ist kein neues Thema
Tatsächlich ist die Forderung nach einer neuen Brücke nicht neu. Bereits 2023 hatte Krogmann bei der ersten Bahnkonferenz der Region Weser-Ems darauf hingewiesen, dass die marode Brücke eine ernsthafte Gefahr für die Zukunft des Bahnverkehrs in der Region darstellt – insbesondere mit Blick auf den Jade-Weser-Port.
Ein Gutachten der Deutschen Bahn bewertete die Huntebrücke damals mit der Note 2 – was auf den ersten Blick solide klingt, laut Stadt und IHK aber die Realität verschleiert: Denn häufige Ausfälle und Störungen zeigen, dass die Brücke längst an ihre Belastungsgrenzen stößt.
Reparatur läuft – Zukunft weiter ungewiss
Aktuell ersetzt die Bahn das beschädigte Bauteil. Die Arbeiten finden größtenteils nachts statt, um den ohnehin eingeschränkten Verkehr nicht weiter zu beeinträchtigen. Der Fußweg entlang der Brücke bleibt offen, auch Schiffe können die Hunte weiterhin passieren.
Ob die Huntebrücke jedoch langfristig noch tragfähig ist, bleibt fraglich. Für die Stadt Oldenburg ist jedenfalls klar: Nur ein kompletter Neubau kann die Region zuverlässig an das Bahnnetz anbinden und den Verkehrsfluss dauerhaft sichern.
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