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  • Redaktion
  • 21. Oktober 2025 um 18:35

55 Jahre "Christoph": Neue Ära der Luftrettung startet mit modernem Campus 🚁

55 Jahre "Christoph": Neue Ära der Luftrettung startet mit modernem Campus 🚁
Bild: ADAC Luftrettung | Fotograf:Bernd Feil/M.i.S.

Am 1. November 1970 startete in MĂŒnchen-Harlaching der erste öffentlich-rechtliche Rettungshubschrauber Deutschlands: „Christoph 1“.

Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]
  1. Neuer ADAC Luftrettung Campus: Zukunftsort in Oberpfaffenhofen ✈
  2. „Ort der Innovation und Begegnung“
  3. QualitĂ€t statt GrĂ¶ĂŸenwahn: Fokus auf ZukunftsfĂ€higkeit
  4. Forderungen an die Politik: Mehr Einsatzzeiten und flexible Modelle
  5. Heute: 60 Hubschrauber im Einsatz – tĂ€glich Leben retten 🚹
  6. Fazit: Zukunft der Luftrettung startet jetzt

Damals war die Zahl der Verkehrstoten mit rund 20.000 erschreckend hoch – ein trauriger Rekord, der zum Umdenken fĂŒhrte. Heute, 55 Jahre spĂ€ter, ist aus diesem ersten Flug eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geworden. Die ADAC Luftrettung hat seitdem ein nahezu flĂ€chendeckendes Luftrettungsnetz aufgebaut und gehört heute zu den grĂ¶ĂŸten Luftrettungsorganisationen Europas. Über 1,3 Millionen EinsĂ€tze und unzĂ€hlige gerettete Leben zeigen, welche Bedeutung die „fliegenden Gelben Engel“ im Rettungsdienstsystem haben.

Neuer ADAC Luftrettung Campus: Zukunftsort in Oberpfaffenhofen ✈

Zum JubilĂ€um gibt es nicht nur einen Grund zum Feiern, sondern auch ein großes Zukunftsprojekt: den neuen ADAC Luftrettung Campus am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen (EDMO). An Deutschlands wichtigstem Standort fĂŒr Luft- und Raumfahrt entsteht ein europaweit einmaliges Kompetenzzentrum, das alle Bereiche der Luftrettung unter einem Dach vereint – von Flugbetrieb, Medizin und Forschung ĂŒber Ausbildung und Wartung bis hin zur Verwaltung.

Auf rund 16.000 Quadratmetern arbeiten hier rund 280 Mitarbeitende der ADAC Luftrettung und ihrer Tochterunternehmen zusammen. Dazu gehören unter anderem:

  • ADAC HEMS Academy GmbH fĂŒr Training und Schulung
  • ADAC Heliservice GmbH fĂŒr Wartung und Inspektion
  • ADAC Telenotarzt gGmbH fĂŒr telemedizinische Notarztdienste
  • HMotion, ein Joint Venture mit Airbus Helicopters, mit dem modernsten Simulator-Trainingszentrum der Welt fĂŒr H135- und H145-Helikopter

Nach knapp vier Jahren Bauzeit ist der Campus nicht nur ein funktionales Zentrum, sondern auch ein Ort des Austauschs – mit nachhaltiger Bauweise, energieeffizienter Ausstattung und einem multifunktionalen Veranstaltungsraum fĂŒr bis zu 300 Personen.

„Ort der Innovation und Begegnung“

„Unser Campus wird ein Ort der interdisziplinĂ€ren Begegnung, des Dialogs und des Lernens“, erklĂ€rte GeschĂ€ftsfĂŒhrer FrĂ©dĂ©ric Bruder bei der Einweihung. „Mit der BĂŒndelung unserer Kompetenzen an einem Standort schaffen wir Synergien, um schneller und flexibler auf VerĂ€nderungen im Gesundheitswesen reagieren zu können.“

Rund 250 GĂ€ste aus Rettungsdiensten, Kliniken, Behörden, Politik und Partnerunternehmen waren bei der feierlichen Eröffnung dabei. Auch Bayerns MinisterprĂ€sident Markus Söder wĂŒrdigte die Arbeit der ADAC Luftrettung: „Die Engel des ADAC sind echte Helden, die Tag und Nacht im Einsatz sind, um Leben zu retten. Das verdient höchsten Respekt und UnterstĂŒtzung.“


QualitĂ€t statt GrĂ¶ĂŸenwahn: Fokus auf ZukunftsfĂ€higkeit

Trotz steigender Kosten im Gesundheitswesen setzt die ADAC Luftrettung nicht auf „höher, schneller, weiter“, sondern auf QualitĂ€t, Sicherheit und ZukunftsfĂ€higkeit. Ein Beispiel ist die neue Rettungshubschrauber-Generation H140 von Airbus Helicopters, die am Campus erstmals in Europa vorgestellt wurde. Sie wurde gemeinsam entwickelt, um maximale Effizienz mit Nachhaltigkeit und KosteneffektivitĂ€t zu verbinden.

Forderungen an die Politik: Mehr Einsatzzeiten und flexible Modelle

Zum JubilĂ€um richtete Bruder auch einen Appell an die Bundesregierung: „Die Reform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes muss jetzt kommen. Deutschland braucht mehr Luftrettung, lĂ€ngere Einsatzzeiten, flexiblere Arbeitszeitmodelle und flĂ€chendeckende NachtflĂŒge.“ Außerdem seien digitale Vernetzung, telemedizinische UnterstĂŒtzung und verlĂ€ssliche gesetzliche Rahmenbedingungen unerlĂ€sslich.

Auch beim Bevölkerungsschutz will die ADAC Luftrettung kĂŒnftig eine grĂ¶ĂŸere Rolle ĂŒbernehmen – etwa durch zusĂ€tzliche Windenhubschrauber, spezialisierte Fachberater und gemeinsame Übungen mit der Bundeswehr, um die zivil-militĂ€rische Zusammenarbeit zu stĂ€rken.

Heute: 60 Hubschrauber im Einsatz – tĂ€glich Leben retten 🚹

Heute betreibt die ADAC Luftrettung an 38 Stationen insgesamt 60 Rettungshubschrauber, davon sechs mit Seilwinden und sechs mit Nachtsichtsystemen. Deutschlandweit gibt es ĂŒber 80 Luftrettungsstandorte, alle Hubschrauber tragen den Namen „Christoph“ – nach dem Schutzpatron der Reisenden.

Rund 1350 Menschen arbeiten fĂŒr die ADAC Luftrettung, darunter etwa 180 Piloten, 645 NotĂ€rzte und 230 NotfallsanitĂ€ter. Seit ihrer GrĂŒndung ist die Organisation zu einer tragenden SĂ€ule des deutschen Rettungssystems geworden – getreu dem Motto: „Gegen die Zeit und fĂŒr das Leben.“

Fazit: Zukunft der Luftrettung startet jetzt

55 Jahre nach dem Start von „Christoph 1“ beginnt mit dem neuen Campus in Oberpfaffenhofen eine neue Ära der Luftrettung in Deutschland. Hier treffen Hightech, Forschung, Ausbildung und Einsatzpraxis aufeinander – mit einem klaren Ziel: Menschen in Not noch schneller, sicherer und besser zu helfen.



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